Open Source Solutions – Teilen als Zukunftstrend

Vor COVID-19 wurden unsere Tage durch ein Miteinander definiert, das für die meisten allgegenwärtig war. Wir teilten unentwegt Raum und Zeit mit anderen Menschen. Ohne das beides bemerken wir nun, wie sehr Teilen unseren Alltag bestimmte.

Was teilen wir jetzt?

Und in Zukunft?

Unser Miteinander wird mit Sicherheit anders werden. Doch der zutiefst menschliche Wunsch nach Gemeinschaft kann auch diese Zeit nicht ausradieren, sondern vermutlich eher verstärken. Und genau dieser Umstand ist für Unternehmen relevant.

Vielleicht mehr als je zuvor.

Teilen als Zukunftsmodell

Open Source Solutions tragen das Teilen im Herzen. Die Bewegung gibt es schon lange. Mozilla basiert darauf. Ebenso Wikipedia, aber auch analoge Businesses wie Premium Cola – ein Kollektiv aus Hamburg, das Getränke produziert.

Jetzt kommt Open Source wieder auf die Agenda. Teilen gewinnt an Relevanz – nicht nur, weil so Entwicklungskosten gespart werden können. Sondern auch, weil Nachhaltigkeit nur zusammen, im Kollektiv, funktioniert.

Open Source kann mehr Transparenz fördern und die Zusammenarbeit über z.B. Ländergrenzen hinweg ermöglichen. Dabei kann es um Forschungsergebnisse gehen, um Lerninhalte, Rezepte, Bauanleitungen, Design und klar – Software.

Traditionell handelt es sich bei „Open Source“ um Software, deren Quelltext öffentlich eingesehen, geändert und genutzt werden kann. Und doch hat uns der Aktivist Van Bo Le-Mentzel schon 2010 mit seinen Hartz-IV-Möbeln gezeigt, dass auch Sessel Open Source und zusätzlich ein soziales Statement sein können.

Er lag damit goldrichtig.

KundInnen schätzen Firmen, die große Probleme für alle lösen.

Gerade Krisensituationen erinnern uns daran: Die besten Organisationen arbeiten großzügig mit anderen zusammen.

„Better together“ bedeutet auch, außerhalb traditioneller Unternehmenshorizonte zu denken, um das kollektive Wissen und die Gemeinschaft zu nutzen, um transformative Dinge zu schaffen.

Open Source: Zwei Wege für Unternehmen

Kannst auch du Open Source-Lösungen anbieten, um mehr Komfort und Wissen in das Leben deiner KundInnen zu bringen? Hier sind zwei Ideen:

 

Idee #1

Vom Netzwerk zum Kollektiv

 

Was wäre, wenn du dein Netzwerk für eine gute Sache aktivieren würdest?

Jedes Netzwerk ist ein wertvoller Pool an Ideen und Energien. Ob es deine Social-Media-Community ist, dein KundInnen-Netzwerk oder die Menschen in deinem Kiez: Es braucht nur einen, der anfängt.

Wie aus einem Netzwerk ein kreatives Kollektiv wird, zeigt beispielsweise die Non-Profit-Initiative Play-at-home.com. Initiiert von Katja Runge, Geschäftsführerin des Design-Netzwerks afilii, sammeln hier internationale Designer kreative Spielideen für Zuhause. Sie bringen Abwechslung und Schaffenskraft in den neuen Alltag.

Überleg einmal. Was kannst du direkt anstoßen nach dem Credo: Wissen bündeln, zusammen kreieren, Großes bewirken.


Idee #2

Super-Wissen teilen

 

Zugegeben, diese Frage löst bei vielen sicher Gänsehaut aus. Doch seien wir einmal mutig.

Was wäre, wenn du dein Patent für alle freigeben würdest?

Stell dir vor, du würdest mit deinem Super-Wissen deine gesamte Branche nachhaltiger gestalten.

Arçelik hat genau das getan. Der türkische Elektronikproduzent hat einen innovativen Filter für Waschmaschinen entwickelt, der 90 % der Mikroplastikfasern aufhält. So gelangen sie nicht aus den Maschinen und ins Abwasser. Dahinter steckt eine große Problematik: Die massenhafte Produktion von Kleidungsstücken aus Kunststoff sorgt dafür, dass beim Waschen immer mehr Mikroplastik ausgelöst wird.

Arçelik hat seine Erfindung zwar patentiert, aber trotzdem allen Mitbewerbern als Open Source Anleitung freigegeben.

Statt Angst vor Kopien zu haben, wird hier genau dazu angeregt. Zum Wohle aller. Der Urheber wird so zum Vorreiter für das Gute.

Zukunftsfrage:

Was kannst du mit der Welt teilen?

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