Human-centered Brands: Die Zukunft ist menschlich

Was wäre, wenn der Mensch an erster Stelle stünde?

Nun, für Marken ist das erstmal nicht selbstverständlich. Was im Grunde verrückt ist. Schließlich produzieren sie Produkte und denken sich Services aus, die für Menschen gemacht sind. Und doch stehen die Wünsche von Kund:innen nicht automatisch an erster Stelle.

Im Grunde ist ein menschenzentrierter Ansatz also eine Revolution.

In der westlichen Kultur, in der wir leben, mit all ihren wachstumsorientierten Werten, sind radikal menschenzentrierte Marken, die auch noch Profit machen, ein Stirnrunzeln, eine Frage, die kaum jemand so recht beantworten kann. Wie soll denn das gehen?

Ein Glück haben einige Marken das Experiment probiert – und zwar erfolgreich.

Hier sind zwei „Human-centered“ Projekte, die das bereits in ihrer DNA tragen.

Human-centered Brands

Auticon – IT-Spezialist:innen mit Autismus

Auticon macht eine vermeintliche Schwäche zur Stärke: Das Unternehmen beschäftigt IT-Spezialist:innen mit Autismus. Beinahe ausschließlich. Ecken sie sonst im Arbeitsleben oft an, sind ihre Skills in dieser Firma gefragt. Viele Autist:innen sind detailverliebt, logisch denkend und sehr genau. Das perfekte Profil für die Arbeit mit Software und Technologien. Damit sie sich in ihren IT-Projekten gut zurechtfinden, werden den Mitarbeitenden Job-Coaches zur Seite gestellt, die zwischen Auftraggeber:innen und IT-Spezialist:innen vermitteln. Sie richten die Arbeitsplätze ein, achten z.B. auf geräuscharme Umgebungen, und sorgen für feste Strukturen. Mit Erfolg: Inzwischen arbeiten 30 Prozent der Dax-Unternehmen mit Auticon-Berater:innen.

TULU – Mieträume für Alltagsgegenstände

TULU revolutioniert urbanes Leben auf smarte Weise. Das Start-up richtet intelligente Mieträume für Mieter ein, in denen sie Haushaltsgegenstände on-demand leihen können. Mittels App. Ob Beamer, Staubsauger, Werkzeuge oder Fahrräder – per Klick kann alles reserviert und „inhouse“ geliehen werden. Bauherren großer Apartmentkomplexe in Tel Aviv und New York können sich für einen TULU-Raum bewerben und so einen Zusatzservice für ihre Mieter bieten. In Zeiten, in denen die stetige Urbanisierung auf Platzmangel trifft, sind Konzepte wie dieses gefragt. TULU erkennt den Nerv und verbindet Sharing Economy mit Nachhaltigkeit und Internet-of-Things.

Marken brauchen ein neues Menschenbild

Viele Marken sehen Menschen so: als Verbraucher:innen, als Humankapital, als Leistungserbringer:innen. Je nachdem, ob sie ihnen etwas verkaufen wollen, oder ihre Arbeitskraft brauchen.

Schön ist das alles nicht.

Aber es geht hier nicht um Ästhetik. Es geht um Ethik und Empathie.

Wenn wir Menschen erreichen wollen, sie verstehen und in ihrem Leben weiterbringen wollen (was ein guter und klarer „Marken-Purpose“ ist), dann müssen wir unser Menschenbild ändern.

Wir müssen Menschen in ihrer Ganzheit sehen, mit allem, was dazugehört:

Emotionen. Verpflichtungen. Wünsche. Aufgaben. Ziele. Unsicherheiten. Fragen. Erlebnisse. Fehler. Einschränkungen. Träume.

Erst dann schaffen wir den Weg zur „Human-centered Brand“.

Zukunftsfrage:

Was wäre, wenn deine Idee dem Leben der Menschen wirklich nutzt oder einen Sinn geben würde?

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